06.04.2022
Es gibt verschiedene Signale, die Google verraten, welche Erfahrungen (Page Experience) die Nutzer:innen mit einer Webseite machen. Lädt sie schnell genug? Ist die Seite sicher? Läuft sie stabil? Wird man mit penetranter Werbung belästigt? Einen Teil dieser Signale für die Page Experience bezeichnet man als Core Web Vitals.
Die Core Web Vitals sind drei spezifische Kennzahlen,
die Google als besonders wichtig empfindet.
Die Erfahrungen und Eindrücke von User:innen sind elementar. Nicht nur, weil man auf seiner Website möglicherweise etwas verkaufen oder die Aufmerksamkeit durch die Internetpräsenz auf das eigene Unternehmen lenken möchte. Sondern vor allem, weil die Page Experience ein ganz entscheidender Faktor für die Sichtbarkeit einer Website in der Google-Suche und damit für das Ranking ist. Deshalb ist die Frage danach, was Core Web Vitals sind, ebenso wichtig.
Google möchte jedem, der nach etwas sucht, das beste Suchergebnis liefern. Dafür wird konsequent am Algorithmus gefeilt und es werden immer wieder neue Funktionen, Updates und Metriken ausgerollt, die zur Verbesserung der Suchmaschine und der Suchergebnisse beitragen sollen.
Dabei lässt Google sich aber auch nur sehr bedingt in die Karten gucken. Es gibt Ranking-Faktoren, die bekannt sind. Es gibt aber auch viele, die wir nicht kennen können, weil Google sie nicht preisgibt. Übrigens auch ein wichtiger Punkt, wenn man darüber nachdenkt, eine SEO-Agentur zu engagieren. Versprechen wie: "Wir bringen Sie bei Google garantiert auf Platz 1" sind leere Versprechen. Denn aufgrund der vielen unbekannten Variablen kann das niemand garantieren. Zumindest dann nicht, wenn er ehrlich berät und seriös arbeitet.
Was wir beispielsweise wissen, ist, dass eine Website die richtigen Keywords beinhalten und daraufhin optimiert werden muss. Nur so kann die Suchintention der User:innen bedient werden. Indem sie finden, was sie suchen. Dann müssen die Inhalte (Content) gut und möglichst einzigartig sein. Es ergibt sich von selbst, dass viele dieselben Produkte verkaufen oder Themen behandeln: Trotzdem sollte alles auf der Website von einem selbst kommen. Von der erfolgreichen Konkurrenz kopieren fällt auf - und zwar negativ.
Außerdem sollte sowohl intern verlinkt werden, damit man sich auf der Website gut zurechtfindet - als auch extern. Sogenannte Backlinks verweisen von einer Seite auf eine andere. Wird die eigene Website von einer Quelle verlinkt, die von Google als gut und vertrauenswürdig eingestuft wird, ist das für die Suchmaschine ein positives Signal und damit für das Ranking sehr wertvoll. Seit einiger Zeit gibt es einen weiteren Google-Ranking-Faktor, der bekannt ist: Die Page Experience.
Bevor wir dazu kommen, was genau die Core Web Vitals sind, möchten wir der Genauigkeit halber den Unterschied zwischen Page Experience und User Experience erklären. Eine Frage, die sich im Gesamtkontext ergeben könnte. Deshalb gibt es an dieser Stelle kurze Definitionen der Begriffe, um sie besser voneinander abgrenzen zu können.
Die User Experience umfasst alles, was dafür sorgt, dass Nutzer:innen von einem Produkt begeistert sind. Also alles, was zwischen Mensch und (digitalem) Produkt passiert.
UX schließt demnach alles ein, was wir wahrnehmen, was Emotionen hervorruft und unsere jeweiligen Vorstellungen bedient, wenn wir beispielsweise eine App, Website oder Software nutzen. Jede Interaktion, die Gefühle hervorrufen kann. Diese Gefühle sollten natürlich positiv sein.
Der entscheidende Punkt dabei ist, dass die User Experience nicht einheitlich definiert werden kann. Jeder hat eigene Ansprüche an ein Produkt und verschiedene Vorstellungen davon, was gut und was schlecht ist. Jeder Mensch empfindet anders. Da man in der Entwicklung aber natürlich nicht jedem Individuum gerecht werden kann, sollte zumindest immer die jeweilige Zielgruppe im Fokus stehen, damit sich zumindest die groben Vorstellungen ähneln und die User Experience so gut wie möglich sein kann.
Die Page Experience ist ein Teil der User Experience. Sie umfasst einige Signale, anhand derer Google die Erfahrungen von Nutzer:innen mit einer Website bewertet.
In Kombination bilden drei davon die Core Web Vitals, zu denen wir gleich im Einzelnen kommen. Weitere Signale für die Page Experience sind:
Die Website muss also auch auf Smartphones und Tablets funktionieren. Sie sollte sowohl über ein HTTPS-Protokoll (Hypertext Transfer Protocol Secure) verfügen, als auch generell ein sicheres Surfen ermöglichen. Was ebenfalls negativ bewertet wird, sind Interstitials. Als Interstitial Ads werden Werbungen bezeichnet, die den Besuch auf einer Website erst mal unterbrechen, indem sie über der eigentlichen Seite erscheinen. Interstitials müssen aber nicht zwangsläufig Werbung sein: Es können beispielsweise auch Fenster sein, in denen Nutzer:innen erst mal ihr Alter bestätigen müssen.
Seit Mitte 2021 ist die Page Experience ein Faktor für das Google-Ranking. Das heißt, dass man sie nicht mehr außer acht lassen darf, wenn eine Website optimiert wird. Eine schlechte Nutzererfahrung kann zur Folge haben, dass die Website im Ranking weiter nach hinten rutscht und dadurch automatisch weniger geklickt wird. Bei der Page Experience und den damit verbundenen Core Web Vitals bewegen wir uns im technischen Bereich der Suchmaschinenoptimierung (SEO).
Kommen wir dazu, was die Core Web Vitals im Detail sind. Wir haben festgestellt, dass die Page Experience von Webseiten durch verschiedene Signale ermittelt wird, die Google auswertet und anhand derer die Seiten beurteilt werden. Dazu gehören auch die Core Web Vitals: Drei verschiedene Metriken, die gemessen werden:
Häufiger begegnen einem in diesem Zusammenhang folgende Begriffe:
Der Largest Contentful Paint (LPC) misst, wann das größte sichtbare Element im Above-the-Fold-Bereich vollständig geladen ist. Wann also der Hauptinhalt der Seite im oberen Bereich komplett gerendert ist. Das kann ein Bild sein, ein Video oder auch ein Textblock.
Das ist deutlich wichtiger als der Footer oder Fully Loaded, weil Nutzer:innen den oberen Teil der Seite zuerst sehen. Dementsprechend sollten die Elemente dort auch zuerst und möglichst schnell laden. Das wirkt automatisch, als wäre die gesamte Ladezeit der Seite schneller - auch wenn Elemente weiter unten etwas länger brauchen.
Google gibt eine gute Ladezeit mit bis zu 2,5 Sekunden an. Ist das Element in dieser Zeit geladen, geht man noch von einem guten Nutzererlebnis aus. Bis zu 4 Sekunden ist noch in Ordnung, die Antwortzeit sollte aber verbessert werden. Alles über 4 Sekunden gilt als schlecht.
Der First Input Delay (FID) misst die Zeit zwischen der ersten Interaktion eines Nutzers und der Reaktion des Browsers darauf. Wenn jemand auf der Website z. B. einen Link oder Button anklickt: Wie lange braucht der Browser, um zu reagieren und die gewünschte Aktion auszuführen.
Auch das sollte nicht allzu lange dauern, denn gerade im Internet sind die Menschen sehr ungeduldig. Braucht etwas zu lange, verlieren wir schnell die Geduld und warten nicht länger.
Hier werden Zeiten bis zu 100 Millisekunden (0,1 Sek.) als gut gewertet. Zwischen 100 und 300 Millisekunden besteht Verbesserungsbedarf, alles darüber gilt als zu langsam.
Mit dem Cumulative Layout Swift (CLS) wird gemessen, inwieweit sich das Layout während des Ladevorgangs unerwartet verschiebt. Einfach gesagt: Wie lange brauchen die Elemente, um letztendlich da zu landen, wo sie hingehören.
Der CLS misst sozusagen die Stabilität der Seite. Ein Grund für solche Verschiebungen können Werbeanzeigen auf der Webseite sein. Zu viel Geruckel und unerwartete Verschiebungen wirken sich negativ auf die Nutzererfahrung aus.
Im Gegensatz zu den beiden anderen Metriken wir der Cumulative Layout Swift nicht in Millisekunden oder Sekunden gemessen, sondern mithilfe eines künstlichen und nicht genormten Wertes. Je niedriger er ist, desto besser. Hierbei wird ein Wert von 0,1 von Google als gut eingestuft, einer zwischen 0,1 und 0,25 als mäßig und alles ab 0,25 als schlecht.
Zusammenfassend können wir sagen, dass die Core Web Vitals dafür stehen, dass nichts zu lange laden, dauern oder ruckeln darf. Sobald gewisse Lade- oder Reaktionszeiten überschritten werden, geht Google davon aus, dass die Besucher:innen kein positives Erlebnis mit der Webseite verknüpfen und bewertet die Page Experience schlechter.
Es gibt Metriken, die 2022 bei der Beurteilung von Webseiten durch Google noch dazukommen könnten. Laut OMT werden die Core Web Vitals womöglich um folgende Punkte erweitert:
→ Misst die Reaktionsfähigkeit auf Interaktionen während der gesamten Dauer des Besuchs.
→ Misst, wie flüssig Animationen auf einer Webseite sind und ob es beim scrollen zu Verzögerungen und zum Stocken kommt.
Hin und wieder sollten Sie oder derjenige, dem Sie den Support Ihrer Website anvertraut haben, die Performance der Seite checken. Quasi eine Bestandsaufnahme, um zu prüfen, ob Optimierungsbedarf besteht.
Bekannte Tools sind:
Die meisten Tools unterscheiden automatisch zwischen der Desktop- und der mobilen Variante einer Webseite. Es kann also durchaus sein, dass Ihre Seite am Desktop hervorragend performt, es mobil aber Optimierungsbedarf bei den Ladezeiten gibt.
Was sind Core Web Vitals? Sie sind Teil der Page Experience, die wiederum einer der Google-Ranking-Faktoren ist. Sowohl mobil als auch - seit März 2022 - am Desktop.
Google möchte schlechten Websites keine Chance geben, auf einer der ersten Seiten in der Suche zu ranken. Je besser eine Seite beurteilt wird, desto weiter vorne wird sie angezeigt. Dabei strebt jedes Unternehmen natürlich Seite 1 der Suchergebnisse an, denn dann ist die Chance für Traffic und ggf. für Neukund:innen am höchsten.
Es führt kein Weg mehr daran vorbei, sich um die Verbesserung der Page Experience zu kümmern. Zumindest, wenn ein gutes Google-Ranking angestrebt wird und potenzielle Kund:innen etwas Positives mit Ihrer Webseite verbinden sollen. Und das ist in der Regel ja genau das, was Unternehmen erreichen möchten.
Die Page Experience sollte sowohl beim Erstellen neuer Websites beachtet werden als auch von SEOs, die sich um bereits bestehende Seiten kümmern. Dabei gilt es auch immer up to date zu sein. Denn wie so vieles werden auch die Metriken für die Page Experience und andere Ranking-Faktoren immer wieder angepasst und erweitert. Nur weil eine Homepage aktuell auf dem neuesten Stand ist, heißt es nicht, dass es nichts mehr zu tun gibt.
Mehr Informationen?
Haben Sie noch Fragen? Brauchen Sie einen Website und suchen noch die passende Webdesign-Agentur? Sprechen Sie uns an und wir beraten Sie über alle Möglichkeiten, einen zeitlichen Rahmen und die Kosten, die auf Sie zukommen könnten.
Schreiben Sie uns eine Mail, nutzen Sie unser Kontaktformular oder rufen uns einfach an, um einen Termin zu vereinbaren. Wir erstellen Ihnen gerne ein Angebot – selbstverständlich kostenlos und unverbindlich!