UI/UX-Designern: Agata Gąciarska

UI/UX-Designern: Agata Gąciarska

15.12.2022

Damit Du uns etwas besser kennenlernen kannst, haben wir alle einige (mal mehr, mal weniger angenehme) Fragen beantwortet. Agata Gąciarska ist UI/UX-Designerin, im Juli 2022 aus Kępno in Polen nach Hamm gezogen und seit November bei FKT42 angestellt.

Was hast Du vor Deinem Job bei uns gemacht?

Ich hatte mein eigenes Unternehmen in Polen und habe auch da als Grafikdesignerin gearbeitet. Mir gefällt alles, was mit Grafikdesign zu tun hat. Ich entwerfe Websites und Anwendungen - meistens iOS. Habe aber auch viel für Print und einige Brandings gemacht.

Ich war immer die Person, von der jeder wusste: "Sie macht was mit Grafikdesign? Dann wird sie Dir mit allem helfen." Deshalb kann ich auch fast alles machen.

Bevor ich Grafikdesignerin geworden bin, hatte ich viele Jobs. Ich habe Pizza ausgeliefert, in einem Krankenhaus gearbeitet und ich habe in einem Store gearbeitet, in dem es alle möglichen Waren aus China gab. So was wie Ali Express. Da hat’s nicht gut gerochen. Das war das Schlimmste!

Und ich war drei Jahre lang Musiklehrerin. Ich habe Kindern zwischen drei und 17 Jahren beigebracht, wie man singt und Gitarre spielt.

Wie hast Du den Bewerbungsprozess bei FKT42 empfunden?

Ich habe die Stelle bei FKT ziemlich schnell gefunden. Als ich nach Hamm gezogen bin, habe ich noch selbstständig als Grafikdesignerin in Polen gearbeitet - remote.

Dann habe ich mich dazu entschieden, in eine Anstellung in Vollzeit zu wechseln. Ich habe gesucht, die Stelle gefunden und mich beworben. Nach zwei Wochen habe ich eine Antwort bekommen - und so hat es angefangen.

Was sind Deine Aufgaben?

Hauptsächlich designe ich Apps. Smartphone-Apps und Tablet-Apps. Eine Website habe ich hier bisher noch nicht gemacht.

Ich unterstütze aber auch unsere Entwickler mit Designs, arbeite an einem Relaunch für die FKT-Website und helfe bei den Grafiken für die Social Media-Kanäle.

Warum bist Du UI/UX-Designerin geworden?

Ehrlich gesagt war das ein Zufall.

Ich habe ja mal in einem Krankenhaus gearbeitet und mein Chef war der Vater eines Freundes. Wir hatten zusammen in der Musikschule gelehrt: er Schlagzeug und ich Gesang und Gitarre.

Er hatte aber auch einen Shop in dem Krankenhaus und hat mich gefragt, ob ich ihm da helfen möchte. Ich dachte: Okay, das ist zusätzliches Geld für mich.

Allerdings hatte er finanzielle Probleme und mich deshalb gebeten, mich beim Arbeitsamt zu registrieren. Dadurch konnte ich das Ganze innerhalb eines bezahlten Praktikums machen, er musste mir nicht so viel Geld zahlen und ich habe aber trotzdem ein bisschen was bekommen.

Weil er noch einen dritten Job in einer Kreativ-Agentur hatte, hat er entschieden, dass ich in dem Krankenhaus-Shop Sachen verkaufe: als Grafikdesignerin! Das war die einzige Idee, um die Regeln zu umgehen. Deshalb hat er meine Position in dem Geschäft als Grafikdesignerin angegeben, obwohl ich medizinische Produkte, Tee, Brot und so weiter verkauft habe.

Nach der Arbeit hat er mir eine Grafiksoftware gezeigt und mir einiges beigebracht. Ich habe Computer, Technologien und so weiter schon immer gemocht. Das war der Weg. Denn bis zu diesem Zeitpunkt habe ich noch gar nicht gewusst, was ich in Zukunft machen möchte.

Dann habe ich nach einem Job in meiner Heimatstadt gesucht und eine Ausschreibung von einer Firma gefunden, die Webseiten erstellt hat. Die haben einen Senior-Grafikdesigner gesucht. Also eigentlich nichts für mich, aber ich dachte: Warum nicht? 😄

Ich habe denen meinen CV und mein Portfolio geschickt, mit einigen Sachen von Pinterest und welche, die ich mit kostenlosen Templates aus dem Netz gemacht habe. Bis dahin kannte ich mich ja noch nicht wirklich mit Design-Programmen aus.

Dann habe ich denen gesagt, dass ich den Job machen kann, gar kein Problem - und die ersten Wochen waren schrecklich! Ich bin nach der Arbeit nach Hause gekommen und habe mir nachts mit YouTube alles selbst beigebracht. Jede Nacht nur zwei oder drei Stunden geschlafen. Das war furchtbar. Aber ich habe innerhalb von zwei Wochen alles gelernt, was ich für den Job brauchte - und habe ihn gekriegt.

Zweieinhalb Jahre habe ich dort gearbeitet und dann gemerkt, dass ich da nichts Neues mehr lernen kann. Dann habe ich den IT-Markt gecheckt und dachte, dass ich Apps designen könnte. Das haben bis dahin in Polen noch nicht viele gemacht.

Das ist es, warum ich jetzt mache, was ich mache. Zusätzlich kann ich mittlerweile auch Videos, Animationen und alles Mögliche machen.

Was gefällt Dir an Deinem Job?

Ich mag es, die "Person für alles" zu sein. Wenn jemand ein Video braucht oder eine Applikation, mag ich es, meine Skills anzuwenden.

Aber ich glaube, der Job, der mich am zufriedensten macht, ist es, Apps zu designen. Das ist etwas sehr Großes. Mit den Entwicklern zusammen kann ich gute Produkte entwickeln.

Dein spannendstes Projekt bisher?

Das war ein Job für eine Marke, die ich bis dahin nicht kannte. Ich habe eine Website gemacht, auf der man alles Mögliche suchen konnte. Unter anderem Flüge.

Nach etwa eineinhalb Jahren bin ich dann nach Israel, nach Tel Aviv geflogen. Ich bin mit dem Flugzeug gelandet und habe gesehen, dass alle Flugzeuge das Logo von der Plattform aufgedruckt haben. Da habe ich registriert, dass ich ein wirklich großes Projekt für eine wirklich große Firma realisiert habe, das Tausende Menschen nutzen können. Das war wirklich: Wow!

Etwas, was Dich besonders herausfordert?

Am meisten fordert es mich, nach vielen Jahren, die ich jetzt als Grafikdesignerin arbeite, heraus, wenn Kunden nicht wissen, wovon ich spreche und sie mir nicht vertrauen.

Das ist nicht gut, weil ich denke, dass ich meinen Job sehr gut kann und meine Fähigkeiten kenne. Und wenn dann jemand nur sagt: Ich mag das nicht, weil das ein bisschen zu weiß ist… das ist kein Feedback, mit dem ich arbeiten kann.

Ich mag es nicht, wenn ich immer wieder Feedbacks zu Kleinigkeiten bekomme, die geändert werden sollen und hinterher hat sich das komplette Projekt Stück für Stück geändert.

Das Wichtigste für mich als Grafikdesignerin ist also, dass mir die Kunden vertrauen.

Welche Tools nutzt Du …?

Ich nutze Adobe Tools. Schon von Anfang an.

Photoshop, Illustrator, InDesign, Premiere Pro und After Effects.

Jetzt auch XD - das habe ich vorher noch nicht genutzt.

Für Apps und Websites nutze ich Sketch. Das ist eine native Anwendung für macOS.

 

Für Audio-Aufnahmen bei Videos nutze ich Logic Pro X.

Welche Klischees über Designer:innen stimmen?

Ich habe drei Katzen. Und ich glaube, dass jeder Designer Katzen hat.

Ich weiß nicht, warum.

Ich mag sehr gerne Kaffee. Wie viele andere Designer und Developer auch.

Aber die Katzen sind das Haupt-Klischee.

Wie würdest Du unser Unternehmen beschreiben?

Jung. Alle sind sehr jung und das ist supercool.

Ich liebe es, dass jeder hier unabhängig ist. Jeder weiß, was zu tun ist und macht es einfach, ohne groß zu fragen.

Freiheiten: Wenn man möchte, kann man remote arbeiten. Das ist gut. Du musst nicht um Erlaubnis bitten.

Außerdem sind die Kollegen hier offen für meine Ideen. Das ist auch sehr cool. Vor allem, weil ich noch neu bin.

Ich denke, dass FKT wegen des Teams eine große Zukunft vor sich hat.

Charakterisiere Dich mit drei Worten…

Ich sage mal nicht "kreativ", weil das wohl jeder Designer über sich sagt.

Ich bin zu 100 Prozent unabhängig, hilfsbereit und selbstkritisch.

Eine Deiner besten Eigenschaften?

Ich bin super sensibel. Ich helfe anderen immer.

Wenn ich nur noch 5 Euro in der Tasche habe und ich sehe jemanden, der Hunger hat oder friert - ich würde demjenigen mein Geld geben.

Meine Mutter sagt, ich bin schlau und hübsch - aber das glaube ich nicht. 😄

Eine Deiner unangenehmeren Eigenschaften?

Ich bin eine Person, die Probleme mit mündlichem Feedback hat. Ich brauche alles schriftlich. Als Mail oder auf einem Post-it. Ich brauche alles auf Papier oder digital, weil ich alles vergesse.

Und: Ich liebe es, viel zu schlafen.

Was magst Du gar nicht?

Salat!

Und Menschen, die unfair sind. Ich mag all das Unfaire in der Welt nicht.

Ich denke, dass jeder anders ist und jede Person ihren eigenen Raum braucht.

Was machst Du in Deiner Freizeit?

Musik machen, Gitarre spielen, Playstation spielen…

*Katzen streicheln*

Katzen streicheln. Ja. Das hätte das Erste sein müssen. Ich bin eine schlechte Mutter. 😂

Und ich mag die Berge und Wandern.

Lieblings-App? Und warum?

TikTok!

Ich mag, wie die App aussieht und wie sie funktioniert. Ich mag den Content und kreiere auch selbst welchen. Nicht Instagram, nicht Facebook: Ich bin ein TikToker.

Lieblings-Website? Und warum?

Pinterest. Weil man da so viele Lösungen und Ideen findet, wenn die Kreativität mal fehlt.

Was hast Du während des Interviews gedacht?

Wegen der Sprache habe ich gedacht: Agata. Denk einfach! Sprich einfach!

*Das Interview wurde auf Englisch geführt*