09.11.2021
Damit Sie uns etwas besser kennenlernen, haben wir alle einige (mal mehr, mal weniger angenehme) Fragen beantwortet. Elisa Haberkorn ist bisher unsere einzige Entwicklerin und eine derjenigen, die bei uns die Kundenprojekte leiten.
Was hast Du vor Deinem Job bei uns gemacht?
Ich habe am Galilei-Gymnasium in Hamm mein Abitur gemacht und danach wusste ich erst mal nicht genau, was ich machen möchte. Erst dachte ich BWL oder so, aber das macht jeder.
Dann habe ich mich einfach mal an der Hochschule Hamm-Lippstadt für "Intelligent Systems Design" beworben, weil sich das ganz spannend angehört hat. Vorher hatte ich nie was mit Informatik zu tun. Das hat mir dann aber supergut gefallen und 2018 habe ich meinen Abschluss gemacht.
Danach habe ich mich bei der UNIQ GmbH in Holzwickede auf eine Stelle als Android Developer beworben. Da habe ich dann eineinhalb Jahre gearbeitet und seit Mitte 2020 bin ich bei FKT42.
Wie hast Du den Bewerbungsprozess bei FKT42 empfunden?
Nachdem meine Bewerbung rausgegangen ist, hatte ich den Erstkontakt mit Michael - also dem Geschäftsführer - per E-Mail. Dann wollte er ein Probe-Projekt sehen, was ich erst mal programmieren musste, weil ich zu der Zeit noch keins hatte. Beim Bewerbungsgespräch habe ich das Projekt dann vorgestellt und erklärt, was genau ich programmiert habe und wie ich was gebaut habe.
Wir haben dann schon im Gespräch gemerkt, dass die Chemie stimmt. War total locker. Das hatte ich davor so noch nicht, auch wenn ich nicht viele Vorstellungsgespräche hatte. Er hat sich dann tatsächlich noch im Gespräch für mich entschieden und wenige Tage später habe ich den Vertrag unterschrieben.
Was sind Deine Aufgaben?
Ich bin eigentlich für die App-Entwicklung für iOS und Android zuständig, habe mich aber weiterentwickelt und bin jetzt auch in Richtung Webentwicklung unterwegs. Und im Projektmanagement: Ich habe viel mit Kunden zu tun.
Warum bist Du Entwicklerin geworden?
Für Computer oder Technik im Allgemeinen hatte ich vor meinem Studium noch nicht so viel Verständnis, aber wenn zu Hause irgendwas angefallen ist: Irgendwas funktionierte nicht, kannst Du mal hier gucken, kannst Du mal das versuchen… dann lief das alles über mich und ich hatte Spaß daran, den Support für andere zu machen. Deswegen dachte ich mir: Vielleicht ist das Technische doch ganz gut für mich. Obwohl ich auch in der Schule, in Mathematik und naturwissenschaftlichen Fächern eher durchschnittlich war.
Aber dieses lösungsorientierte Arbeiten fand ich immer gut. Wenn irgendjemand ein Problem hat, dann denke ich immer darüber nach, wie man es lösen könnte und deswegen bin ich auf diesen ganzen Bereich gekommen. In der Informatik hat man auch noch eine Zukunft.
Was gefällt Dir an Deinem Job?
Mir gefällt, dass es sehr vielseitig ist. Ich habe viele verschiedene Aufgabenbereiche, aber auch wenn ich mich jetzt auf einen Bereich konzentriere, zum Beispiel auf die Programmierung von Apps: Alle Apps sind verschieden und Du machst jeden Tag unterschiedliche Aufgaben. Du hast nicht immer die gleichen Probleme, Du versuchst immer für Probleme noch andere Lösungen zu finden und das finde ich sehr interessant: diese Vielseitigkeit.
Du hast auch viel mit Kunden zu tun und da so die Brücke zu schlagen ist teilweise auch ein bisschen komplizierter. Wenn Informatiker untereinander sprechen, verstehen Außenstehende meist nicht so viel. Das muss man für die Kunden zum Teil übersetzen und das macht mir Spaß.
Dein spannendstes Projekt bisher?
Ich finde tatsächlich jedes Projekt auf seine Weise spannend, weil sie alle so unterschiedlich sind. Jedes Produkt, das wir entwickeln, hat im Grunde eine andere Zielgruppe. Es ist nie festgefahren. Daher kann ich gar nicht sagen, welches Projekt ich am spannendsten finde. Spannende Projekte sind für mich immer auch neue Sachen.
Etwas, was Dich besonders herausfordert?
Neue Technologien sind immer eine Herausforderung. Oder auch neue Sachen in anderen Bereichen zu lernen, zum Beispiel die Webentwicklung. Da fand ich es herausfordernd für mich, das Frontend zu designen. Alles, was damit zusammenhing.
Backend fand ich sehr gut, das hat mir auch viel Spaß gemacht und da kam man auch gut voran, aber Frontend - Pixelschubsen und so - das war für mich noch mal ne besondere Herausforderung, weil das im Vergleich zur App-Entwicklung komplett was anderes ist.
Welche Tools nutzt Du?
Es kommt darauf an, für was man gerade programmiert.
Bei der App-Entwicklung benutzen wir XCode und Android Studio. Für die Webentwicklung benutzt man viel PHPStorm und Docker.
Wenn man im Team arbeitet, sollte man auch für Versionierung und Commits ein Tool haben und dafür benutze ich Sourcetree.
Wie erklärst Du Deinen Job jemandem, der keine Ahnung vom Programmieren hat?
Eine besondere Herausforderung war es, als meine Oma mich gefragt hat, was ich mache. Ich habe ihr dann mein Smartphone gezeigt und ihr erklärt, was Apps sind und wie sie funktionieren. Jetzt weiß sie, was ich so designe. Mittlerweile hat sie sogar ein eigenes Handy. Ich habe ihr aber auch eine Visitenkarte gegeben, damit sie ihren Freundinnen zeigen kann, was meine Berufsbezeichnung ist.
Grundsätzlich entwickle ich kleine Anwendungen, die auf dem Handy laufen und die durch den Apple App Store und den Google Play Store an die Leute verteilt werden.
Viele verstehen nicht, was alles hinter Programmierung steckt. Oft wird gedacht, dass das System schon vieles macht und wir gar nicht so viel programmieren müssen. Aber im Grunde hast Du eine leere Seite und musst daraus was erschaffen. Das ist dieser kreative Prozess der dahintersteckt, weil Du etwas aus dem Nichts baust.
Es gibt vorher nichts und am Ende willst Du eine fertige App oder Website haben und da muss man den Leuten erklären, dass das System von sich aus nichts macht. Du musst alles selbst programmieren.
Welche Klischees über Entwickler:innen stimmen?
Viele Entwickler - ich habe ja jetzt auch schon ein paar kennengelernt - sind schon introvertiert.
Aber so das typische Bild, das viele von einem Programmierer haben: Typ mit Brille, der in einem dunklen Kämmerlein sitzt und den ganzen Tag nur Fast Food isst und Energy Drinks trinkt - das stimmt so nicht. Das sieht man hier bei uns ganz gut. Natürlich trinkt ab und zu auch mal jemand einen Energy Drink, aber die typischen Klischees stimmen absolut nicht.
Für mich ist es noch mal spannend, weil ich eine Frau bin und in der Branche sind Frauen nicht so häufig. In der alten Firma gab es auch keine Entwicklerin. Ich hoffe, dass sich das in Zukunft ändert, aber ich glaube, dieser Prozess zieht sich sehr schleppend hin. Ich weiß auch nicht genau, woran das liegt - der Job müsste irgendwie attraktiver gemacht werden.
Wie würdest Du unser Unternehmen beschreiben?
Ich würde uns als sehr vielseitig darstellen. Wir beobachten immer den Markt und gehen auf die neuesten Technologien ein. Was ist gerade im Trend? Was könnte in Zukunft angesagt sein, wie zum Beispiel die Blockchain?
Dieser moderne Ansatz bei uns ist auch das, was ich als Entwicklerin spannend finde. Alle Mitarbeiter hier haben ein technisches Verständnis und auch die Chefs selber sind Entwickler. Deshalb spricht man nicht mit jemandem, der keine Ahnung hat, sondern kann sich auf einem sehr guten Niveau unterhalten.
Charakterisiere Dich mit drei Worten…
Ich bin kreativ, lösungsorientiert und… charmant! 😄
Eine Deiner besten Eigenschaften?
Ich finde Teamwork ziemlich wichtig, also teamfähig. Empathie, Teamgeist, das habe ich auf jeden Fall.
Eine Deiner unangenehmeren Eigenschaften?
Was bei mir total schlecht ist, das weiß ich auch, ist, dass ich sehr schlecht verlieren kann. Und: Ich bin wenig kritikfähig, wenn es um meinen Charakter geht. Es kommt also auf die Kritik an. Bei der Arbeit bin ich total kritikfähig, aber wenn an meinem Charakter kritisiert wird, ist das schon schwierig für mich.
Was magst Du gar nicht?
Überheblichkeit mag ich überhaupt nicht.
Was machst Du in Deiner Freizeit, außer programmieren?
Wenn man während der Arbeit acht oder neun Stunden sitzt, muss man einen sportlichen Ausgleich haben. Deswegen versuche ich immer, mich in meiner Freizeit noch etwas zu bewegen und mache regelmäßig Yoga.
Aber wie fast jeder Programmierer - und das ist auch ein Klischee, das öfter mal bestätigt wird - spiele ich gerne Videospiele und gucke mir Videos dazu an. Das auf jeden Fall. Netflix natürlich. Ich bin aber auch anders kreativ und nähe zum Beispiel gerne und bin auch viel im Garten. Wenn man einen langen Arbeitstag drinnen verbracht hat, bin ich danach gerne draußen im Garten, denke über nichts nach und kümmere mich um die Pflanzen. Das ist dann mein Ausgleich zum Programmierer-Alltag.
Lieblings-App? Und warum?
Ich finde die Yoga-App, die ich benutze - Down Dog - ziemlich cool. Die löst komplett das ab, was ein Yogalehrer machen würde. Du merkst gar nicht, dass Du das alleine machst.
Die App Etsy vielleicht noch. Die Website und die App gibt es schon länger und da kannst Du Selbstgemachtes von anderen kaufen.
Lieblings-Website? Und warum?
Ist ja im Grunde fast das Gleiche wie Lieblings-App. Ich denke: Wenn Du eine Website hast, muss die App genau das Gleiche abbilden wie die Website. Deshalb ist das für mich eigentlich eine Frage.
Was hast Du während des Interviews gedacht?
Ich find’s immer ein bisschen schwierig, mich vor anderen Leuten selbst zu beschreiben. Ich denke, andere können mich vielleicht besser einschätzen, als ich mich selbst darstelle. Ich bin einfach gespannt, was da für ein Beitrag draus wird.