Softwareentwickler Jan Eckerlein

Softwareentwickler: Jan Eckerlein

31.03.2022

Damit Sie uns etwas besser kennenlernen, haben wir alle einige (mal mehr, mal weniger angenehme) Fragen beantwortet. Jan Eckerlein hat am 1. November 2021 eine Ausbildung zum Fachinformatiker in der Anwendungsentwicklung bei uns angefangen.

 

Was hast Du vor Deinem Job bei uns gemacht?

 

Bevor ich bei FKT angefangen habe, hab ich mich erst nach einem Studienplatz für Informatik umgeschaut und ein Studium angefangen, dann aber abgebrochen. Das war mir zu praxisfern und die Uni hat nicht meinen Vorstellungen entsprochen.

 

Davor habe ich ein Freiwilliges Soziales Jahr als Erzieher in Lüdenscheid gemacht, in einer Kindertagesstätte für Hortkinder. Da waren Kinder aller Altersgruppen, aber ich war hauptsächlich in der Hortgruppe.

 

Wie hast Du den Bewerbungsprozess bei FKT42 empfunden?

 

Es war sehr persönlich. Ich hab fast zwei Stunden mit Michael (Geschäftsführer) über alles Mögliche geredet. Man hat auch gemerkt, dass er eher wissen wollte, was für eine Person ich bin. Insgesamt war das ganze Verfahren ziemlich schnell. Das wäre auch noch schneller gegangen, aber es ist erst mal noch ein bisschen hin und hergegangen, weil ich mich eigentlich erst als Werkstudent für das duale Studium beworben hatte und dann das Beste für mich rausholen wollte.

 

Aber ansonsten: Auf alle Fragen direkt eine Antwort und wenn ich noch eine Nachfrage hatte, kam auch schnell was.

 

Was sind Deine Aufgaben?

 

Ich arbeite hier im Webdevelopment. Ich mache ja auch die Ausbildung zum Anwendungsentwickler. Das heißt, ich entwickle die Anwendungen mit. Demnächst werde ich auch direkt von Anfang an in ein Projekt mit einsteigen.

 

Im Prinzip arbeite ich bei Softwareprojekten mit. Keine Projekte, die direkt auf dem Rechner laufen, sondern welche, die auf dem Server liegen und auf die man über den Browser zugreift.

 

Warum hast Du Dich dazu entschlossen, Entwickler zu werden?

 

Programmiert hab ich schon ziemlich lange. Aber das war weniger das, was ich konstant gemacht hab. Das war eigentlich eher aus dem allgemeinen Interesse an Rechnern, IT und Technik heraus. Aber eigentlich bin ich nie davon ausgegangen, dass ich tatsächlich so etwas als Job machen würde.

 

Ich bin eher davon ausgegangen, dass ich im Beruf etwas mehr Action haben möchte. Erst recht, nachdem ich eigentlich erst Physik machen wollte. Aber dann war ich ein bisschen in der Forschung am CERN, bei Workshops über ein Netzwerk für Jugendliche. Da hab ich dann festgestellt, dass nur rumsitzen doch nicht so meins wär. Deshalb wollte ich dann eher so was machen wie Filmregie, da habe ich auch viel gemacht.

 

Während des FSJ habe ich dann aber festgestellt, dass Action am Arbeitsplatz doch ein bisschen zu viel für mich ist und mir Action nach der Arbeit eigentlich vollkommen ausreicht. Dann habe ich mich noch mal umorientiert. Ich hab in der Vergangenheit superviel gemacht. Mich interessieren Biochemie, Physik, Mathe, Programmieren und Technik und dann habe ich mir überlegt, was ich gerne machen würde. Und eigentlich war ich immer interessiert am Programmieren und hab mir gedacht: Versuch es doch noch mal. Dann habe ich mich wieder ein paar Monate mit dem Programmieren auseinandergesetzt, fand das super und dachte mir: Jetzt mach ich das. Mein FSJ war dann zu Ende und dann hab auch direkt diesen Schritt gemacht.

 

Was gefällt Dir an Deinem Job?

 

Die Arbeit. 😄

 

Ich sitz nicht ohne Grund manchmal um 22 Uhr noch hier. Programmieren macht mir einfach Spaß. Man hat gerade im Bereich Webdevelopment ein extrem schnelles Feedback. Was ich früher in puncto Programmieren gemacht habe, war sehr low-level. Ich hab zum Beispiel mal eine Grafik-Engine gebaut und bis man da mal ein Resultat gesehen hat, das hat oft ewig gedauert. Da war man teils wochenlang auf Bugsuche, bis man überhaupt irgendwas gesehen hat.

 

Ja, hier gibt’s das auch - aber die einzelnen Schritte sind kleiner. Man hat aufgrund der ganzen Dev-Tools sehr viele kleinschrittige Möglichkeiten, direkt Resultate zu haben. Das heißt, man hat konstant diesen kleinen Dopamin-Boost: Ach, das hat geklappt. Jetzt geh ich den nächsten Schritt.

 

Macht einfach Spaß und manchmal fesselt das auch einfach so heftig, dass man eigentlich gar nicht vom Rechner wegwill und auch gar nicht wegkann.

 

Dein spannendstes Projekt bisher?

 

Schwierige Frage. Innerhalb des Programmierens ist das, was ich jetzt mache, das Spannendste. Was aber auch einfach daran liegt, dass das die meiste Zeit ist, die ich jemals in irgendein Projekt reingesteckt hab. Ich baue weitere Features in ein bestehendes Produkt rein. Das Produkt ist, ganz grob gesagt, eine Planungs- und Dokumentationssoftware für Musikensembles. Um alle Kontakte, die sie haben, also nicht nur Schauspieler und so, sondern alle Menschen, die im Hintergrund des Ensembles arbeiten, zu managen und zu dokumentieren. Und auch die jeweiligen Veranstaltungen und Projekte. Um genau zu wissen, wer was machen soll, ohne zu viel Papierkram zu haben.

 

Aber das spannendste Projekt, was ich je gemacht habe, war tatsächlich im Bereich der Teilchenphysik. Ich hab ja schon gesagt: Ich war früher in einem Netzwerk für Jugendliche, die sich für Physik interessieren und über den Schulhorizont hinausgehen wollen. Das heißt, ich hab dann eigentlich eher Zeug gemacht, was man als Student macht. Und ich war dann ihm Rahmen des Netzwerks zwei Wochen am CERN. Das ist eine Forschungseinrichtung an der Grenze zu Frankreich, in der Schweiz, und dort hab ich ein Projekt über die Erforschung eines Quarks gemacht. Um im Prinzip der Idee der Supersymmetrie auf den Grund zu gehen.

 

Es hat auch tatsächlich mit Programmieren zu tun, jetzt, wo ich drüber nachdenke. Ich hab da ein bisschen mit Python gemacht, aber das waren eher kleine Scripts, um mit einem Machine Learning Tool zu arbeiten. Das war schon ziemlich spannend, weil ich dann auch am Ende eine Forschungsarbeit dazu schreiben musste.

 

Etwas, was Dich besonders herausfordert?

 

Eigentlich jedes Mal, wenn ich beim Programmieren etwas angehe, was ich bis dato noch nicht gemacht habe. Und das passiert ständig. Man programmiert ja nicht immer das Gleiche. Dann könnte man ja auch immer einfach nur kopieren. Dafür bräuchte man keine Programmierer. Es geht immer darum, eine neue Lösung für ein anderes Problem zu haben.

 

Das heißt, ich hab ständig immer wieder einzelne Sachen, bei denen ich denke: Ah, okay. Das kenne ich. Das hab ich schon mal ähnlich gemacht. Hier kann ich mein Vorwissen anwenden.

 

Aber ich habe auch jeden Tag neue Probleme, wo ich mir jedes Mal denke: Was ist das? Was soll ich jetzt hier machen? Wie gehe ich das an? Und das ist die Challenge, die mir am Job auch am meisten Spaß macht.

 

Welche Tools nutzt Du …?

 

Ich nutze PHPStorm.

Gelegentlich nutze ich Visual Studio Code.

Als Versionierungsverwaltung nutzen wir Git und Bitbucket

 

Ist nicht so viel. Eigentlich bin ich hauptsächlich in PHPStorm unterwegs. 

 

Wie erklärst Du Deinen Job jemandem, der keine Ahnung vom Programmieren hat?

 

Ich habe ein ständiges Streitgespräch mit dem Computer und der Software, damit er genau das macht, was ich will. Nur, dass er eine komplett andere Sprache spricht als ich und ich nur mit Handzeichen mit ihm sprechen kann. Aber ich spreche nicht in Einsen und Nullen und er spricht nicht meine Worte. 

 

Das ist an sich wie, als würdest Du ein Haus mit einer anderen Person zusammen bauen - aber die andere Person und Du, ihr teilt euch nicht die Sprache.

 

Welche Klischees über Entwickler stimmen?

 

Licht aus ist nicht fern der Realität. Wir haben es ganz gerne ein bisschen dunkel, was aber auch daran liegt, dass man seinen Bildschirm nicht sieht, wenn es draußen zu hell ist. Man wird einfach geblendet.

 

Und: Man taucht ab. Programmierer können absolut in eine andere Welt abtauchen und dann sind sie darin gefangen. Du hast das selbst erlebt, dass Du einen Stift nach mir werfen musstest, damit ich Dich überhaupt bemerke.

 

*Anmerkung: Das ist korrekt. Nachdem ich eines schönen Abends etwa viermal versucht habe, mich zum Feierabend von Jan zu verabschieden und er mich einfach nicht wahrgenommen hat, habe ich mich anders bemerkbar machen müssen. Allerdings war es ein Handschuh.*

 

Ansonsten stimmen nicht viele Klischees. Klar, wir haben fast alle Hobbys, die manche Menschen als "nerdig" bezeichnen würden. Obwohl 99 Prozent dieser Hobbys im 21. Jahrhundert bereits in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind und die jeder macht. Egal, ob er programmiert oder nicht. Ansonsten sind wir einfach ganz normale Menschen. Man würde uns jetzt nicht auf der Straße erkennen und sagen: Der da sitzt den ganzen Tag am Rechner und programmiert. 

 

Wie würdest Du unser Unternehmen beschreiben?

 

Klein, freundlich, persönlich.

 

Eigentlich genauso, wie ich auch das Bewerbungsgespräch empfunden habe. Es ist jetzt nicht so Anzugträger-Style, was aber auch generell in der IT nicht so vertreten ist. Man ist mit allen Kollegen befreundet, man redet gerne viel miteinander, alle haben relativ ähnliche Hobbys oder können zumindest gut über ihre Hobbys reden. Es ist ziemlich entspannt.

 

Was ich zum Beispiel auch sehr toll finde, ist, dass mir als Azubi sehr viel Freiraum gegeben wird. Auf der einen Seite ist klar, dass ich Azubi bin, was die Anforderungen angeht - aber auf der anderen Seite gibt man mir die Möglichkeit, mich auszutoben und mich selber herauszufordern. Ich hab ziemlich direkt ein eigenes Projekt übernommen. Mir wird auch ständig gesagt, dass es kein Problem ist, wenn ich mal länger brauche. Ich mache mir dann zwar selber Druck, dass ich dann doch schneller bin, aber mir wird der Freiraum gegeben.

 

Ansonsten es ist ziemlich cool, dass wir nicht so groß sind. Irgendwer schreibt in die Telegram-Gruppe, ob wir Essen bestellen wollen und wir bestellen was zusammen. Es ist einfach eine komplett andere Atmosphäre als in den anderen Betrieben, in denen ich war. Erst recht beim FSJ von der Stadt aus. Da ist das alles viel hierarchischer. Da ist auch immer ganz klar, wer gerade das Sagen hat und wer nichts zu sagen hat. Das gibt es hier einfach nicht. Wenn hier jemand das Gefühl hat, etwas anmerken zu müssen, einen Tipp zu geben oder einen Vorschlag zu machen, dann hört auch jeder zu. Man ist auf Augenhöhe.

 

Charakterisiere Dich mit drei Worten…

 

Lebensfroh, nachdenklich, neugierig.

 

Eine Deiner besten Eigenschaften?

 

Lässt sich zusammenfassen mit Reflexion, würde ich sagen.

 

Ich geb mein Bestes, mich immer in alle Menschen hineinversetzen zu können. Und da ich jobtechnisch und ehrenamtlich ziemlich viel mit sozialer Arbeit gemacht habe, habe ich da auch Erfahrung.

 

Eine Deiner unangenehmeren Eigenschaften?

 

Ich schlucke Stress und mache den Mund nicht auf. Wenn ich gestresst bin, dann bin ich der Meinung, das selber händeln zu müssen. Auch, wenn ich mir öfter Hilfe holen könnte. Oder generell mir nicht alles selber aufzuladen. Das kann auch für andere unangenehm sein. Da kannst Du Dominik fragen.

 

Was magst Du gar nicht?

 

Mir ist Avocado in den Kopf gekommen, aber so sehr hasse ich die gar nicht.

 

Unehrlichkeit. Das hasse ich am allermeisten. Wer ein Problem mit mir hat, soll mir das ins Gesicht sagen. Wenn man irgendwas nicht mag, was ich mache, soll man mir das ins Gesicht sagen. Man soll das nicht verschleiern, man soll das nicht durch die Blume sagen. Ich hab da den Kopf nicht für und die Zeit nicht für. Man soll mir das sagen und man soll mich auch nicht anlügen. Ich lüge auch nicht.

 

Was machst Du in Deiner Freizeit, außer programmieren?

 

Gute Frage. Ich häng sehr viel mit meinen Freunden ab. Mir sind meine Freunde sehr wichtig. Das ist letztendlich genau die Action, die ich mir nachhole und die mir auf dem Arbeitsplatz zu viel wäre. Dass ich dann nach der Arbeit mit Freunden abhänge und alles Mögliche mit denen mache. Ob dass beim Lasertag ist oder was auch immer.

 

Und alles mit meinem Hund. Ich geh mit meinem Hund Gassi, ich kuschle meinen Hund, ich streichle meinem Hund, ich geb meinem Hund Futter, ich spiele mit meinem Hund und ich bringe meinem Hund Sachen bei.

 

Lieblings-App? Und warum?

 

Ich tendiere zwischen Dashlane und OneNote. Das sind die zwei nützlichsten Apps, die mir den Alltag superleicht machen.

 

Ich sag einfach Dashlane, weil das überall läuft. Das ist das beste Passwort-Managing-Tool, das es gibt. Ich möchte überall unterschiedliche Passwörter haben. Wenn jemand meinen Steam-Account hackt: Viel Spaß bei einem 64 Zeichen Passwort, das sich jede Woche ändert. 

 

Das sind Sachen, die könnte man sich so nicht merken. Aber sie sind sicher, weil sie durch einen Hash auf dem Rechner gespeichert sind. Es ist im Prinzip eine Möglichkeit, extrem sicher extrem viele unterschiedliche Passwörter abzusichern und überall, entweder mit seinem Fingerabdruck, mit seinen anderen Biometrics oder mit einem sicheren Passwort, das man ständig ändern kann, auf alle Sachen zuzugreifen.

 

Lieblings-Website? Und warum?

 

Ich würde W3Schools sagen. Im Prinzip eine Programmierschule als Website.

 

Der Vorteil daran ist, dass es für Anfänger und für Fortgeschrittene ist. Warum es meiner Meinung nach die beste Website in dem Bereich ist, ist die extreme Ordnung. Man kann das nicht nur nutzen, wenn man eine neue Programmiersprache oder so anfangen möchte. Man kann das auch als sehr gut zusammengefasstes Lexikon nutzen. Wenn man schauen möchte: Was war das noch mal? Dann hat man ganz schnell eine sehr gute Zusammenfassung dessen, was man gerade machen möchte.

 

Was hast Du während des Interviews gedacht?

 

Nichts.